Geschichte zum Bild
Dieses Bild ist eines der wenigen, die extra für diesen Text arrangiert wurden. Normalerweise konstruiere ich keine Szenen, sondern lasse mich beim Fotografieren eher treiben. Stelle später erst fest welches Bild zu welchem Text passt. Oder lasse mich vom Bild zum Text inspirieren. Hier war es umgekehrt.
Die Uhr im Vordergrund ist die alte Taschenuhr meines Großvaters. In die Jahre gekommen hat sie ihren Sekundenzeiger verloren und man muss sie öfter als früher aufziehen, damit sie einem die Uhrzeit zeigen kann. Diese Uhr zeigt nicht nur die Zeit, sie braucht auch Zeit, damit sie ihrer Bestimmung nachkommen kann. So wie wir Menschen eben auch Zeit brauchen und nicht alles immer nur schneller erledigen können.
Der fehlende Sekundenzeiger gefiel mir in diesem Zusammenhang besonders gut. Dieser unerbittliche Taktgeber, der uns in der Zeit vorantreibt, fehlt hier einfach. Die Zeit verläuft deshalb nicht langsamer, aber gemächlicher. So war diese Uhr das beste Motiv für mich, um den Text des Bildes zu unterstreichen.
Die Kaffeetasse im Hintergrund ist ein zusätzlicher, etwas weniger deutlicher Hinweis darauf, dass wir uns Ruhe gönnen müssen, um im Augenblick anzukommen.
Dieses Bild soll eine Einladung sein, sich aus dem Getriebe und dem Getriebensein des Alltags immer wieder bewusst zu verabschieden. Sich bewusst zu werden, was man gerade tut, aber noch viel wichtiger: Was gerade um einen und in einem ist. Nur so behält unser Geist den Kontakt zu Leib und Seele. Nur so bleiben wir gesund. Nur so schaffen wir den Raum, um uns selbst und Gott zu begegnen.
Bild & Text
Als Gott den Menschen schuf,
suchte er nach einem Ort, an dem er ihm begegnen konnte.
Und so gab er ihm den Augenblick.
Nicht die Vergangenheit, der so Viele nachtrauern
und nicht die Zukunft, auf die so Viele hoffen.
Einfach nur den Augenblick.
Daten zum Bild
Bildnummer: Lyrimage_240823_Weissach_00000
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