2024 036 Leuchtturm hinter Düne

Geschichte zum Bild

Nein. wir haben diesen Leuchtturm nicht nach einer anstrengenden Reise durch Afrika in der Sahara entdeckt. Wir haben einfach auf dem dänischen Parkplatz davor geparkt und sind hochgelaufen. Aber der Kreativität sind ja bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Also habe ich ihn in Gedanken einfach in eine Wüste verfrachtet und so entstand der Text.

Wenn ein Seefahrer nicht lernt zu navigieren, ist das Risiko groß, dass er über kurz oder lang im Meer ertrinkt. Ein Kapitän ist in der Lage Leuchttürme, Sterne, Küstenlinien, Kompasse und andere Hilfsmittel zu nutzen, um den Kurs zu bestimmen. Er hat erfahren, dass es nötig ist den Kurs zu halten, wenn er an seinem Ziel ankommen möchte. Er wird nicht mal hier mal dort hinfahren, wie es ihm gerade in den Sinn kommt. Es sei denn er möchte im Ungewissen enden. Die Freiheit des Meeres ist nicht nur ein Sinnbild für die Unendlichkeit von Möglichkeiten. Sie ist auch ein Sinnbild für die Gefahr des Überflusses.

Für mich eine Analogie zu unserer heutigen Welt. Die „Welt der 1000 Optionen“, die uns so viele Möglichkeiten und Ablenkungen bietet, dass wir unsere Ziele aus den Augen zu verlieren drohen. Vielleicht wird ja gerade darauf spekuliert.

Wenn Gott uns in Wüstenzeiten schickt, lehrt er uns mit der Entbehrung, die Fähigkeit zur Konzentration auf das Wesentliche. Er reduziert uns auf das, was wirklich wichtig ist, damit wir in den Zeiten des Überflusses unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Auch Jesus erlebte die Zeit in der Wüste als Zeit der Konzentration auf das, was wirklich zählt.

Wenn wir heute in Wüstenzeiten geraten, wenn wir uns Fragen warum wir manchmal durch Zeiten des Leids – in welcher Form auch immer – gehen müssen, dann dient es uns auf jeden Fall dazu, uns auf das wirklich Wichtige zurück zu besinnen. In meinen Krankheitszeiten habe ich immer wieder schnell verstanden, dass beruflicher Erfolg mein Leben nicht langfristig bereichert. Ich habe meinen Fokus neu gesetzt, mir andere Werte und Ziele gesucht. Heute fühle ich mich dadurch weitaus mehr beschenkt.

Es ist leicht über leid zu schreiben. Es ist leicht mit Abstand zurück zu blicken und seine Schlüsse zu ziehen. Es ist unglaublich schwer, wenn nicht gar unmöglich, dies in Krisenzeiten zu tun. Es ist gut, dass Gott das nicht von uns erwartet. Er wird Dich zur rechten Zeit den „Leuchtturm hinter den Dünen“ erkennen lassen, der das Ende der Wüste und den Beginn des Meeres markiert. Dann wirst Du verstehen, dass Gott Dich immer im Auge hatte, um Dich durch die Dürre zu lehren, in der Weite des Meeres zu bestehen. Damit Du ein Ziel erreichst, das sich wirklich lohnt.

Bild & Text

Gott mutet uns in Wüstenzeiten Entbehrungen zu,
damit wir lernen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
So lehrt er uns die Fähigkeit, im Meer des Überflusses
die besten Ziele zu erreichen.

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Bildnummer: Lyrimage_190826_Dänemark_00136
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2024 035 Vogel auf Insel

Geschichte zum Bild

Dieses Mal ist es wirklich „die Geschichte“ zum Bild. Wenn man Abends am Meer sitzt und das Vorrecht genießt seinen Gedanken einfach ganz freien Lauf zu lassen, kommt man manchmal auch auf abstruse Ideen. Aber irgendwie fand ich Gott in dieser Geschichte so herrlich einfühlsam, gnädig und zuversichtlich. Und auch wenn diese Geschichte nicht einmal in Ansätzen aus der Schöpfungsgeschichte abzuleiten ist, glaube ich, dass diese kurze Erzählung Gottes Wesen widerspiegelt. Schließlich hat Jesus, nachdem Petrus ihn verraten hatte, auch nicht zu ihm gesagt: „Du hast Mist gebaut, ich such mir einen neuen im Team“. Nein, er hat ihn beiseite genommen und ihm aufgetragen seine Kirche zu bauen. Und Petrus? War sicherlich beschämt über sein Missgeschick aber auch unendlich froh über Gottes Geduld und Vergebung. So musste sich Petrus nicht mehr von dem Entmutigen lassen, was geschehen war, sondern konnte sich auf das konzentrieren, was daraus werden konnte. Diese Chance, gibt Gott jedem, der an seiner Welt mitbauen möchte.

Bild & Text

Ein kleiner Spatz fiel Gott vor die Füße, gerade als der Herr einen gewaltigen Berg formen wollte. Vor Schreck glitt der Berg Gott aus den Händen und zersprang in tausend Stücke. Verlegen zupfte der Spatz sein Federkleid zu Recht und sagte kleinlaut, den Blick zum Boden gewandt, dass es ihm leid täte. Er sei erst vor Kurzem erschaffen worden und noch nicht so geübt im Fliegen. Aber er wolle all die Stücke zusammensammeln und sie Gott wieder in die Hand geben. Da lächelte Gott und wies ihn darauf hin, dass sein Schnabel zu klein und seine Kraft zu gering wäre, um all die Brocken aufzuheben. Der Spatz blickte um sich, betrachtete die Steine und sah ein, dass Gott Recht hatte. Tief beschämt brach der Spatz daraufhin in Tränen aus, weil er erkannte, dass er sein Missgeschick nicht wiedergutmachen konnte. Gott tat der kleine Vogel leid. Er nahm ihn in seine Hand, setzte sich mit ihm auf einen der Brocken und machte aus den Tränen des Spatzen das Meer, das all die Bruchstücke umschloss. Dann schaute er den Kleinen an und sagte: „Schau nur, wie schön das Meer mit all den Inseln geworden ist. Lass dich nicht von dem entmutigen, was dir misslingt, sondern konzentriere dich auf das, was daraus werden kann.“ Und so saßen Gott und der Spatz noch bis zum Sonnenuntergang da, schauten hinaus auf das glitzernde Meer und staunten über all die wundervollen Inseln, die dem Herrn aus der Hand gefallen waren. 

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Bildnummer: Lyrimage_110825_Norwegen_2011_00383
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2024 034 Strand bei Sturm

Geschichte zum Bild

Ein Strand an Norwegens Westküste. Das Wetter war wechselhaft und änderte sich fast im Minutentakt. Nichts außergewöhnliches für diese Region in Norwegen. Der Sturm kündigte sich bereits an und ich war noch kurz draußen um zu fotografieren, bevor es zu regnen begann.

Der Text zu dem Bild ergab sich im Nachhinein. Es gibt Zeiten, in denen wünsche ich mir Gott einmal wieder so richtig lebendig zu erleben. Mit Zeichen und Wundern, so dass kein Interpretationsspielraum mehr bleibt, ob es ihn gibt oder nicht. Aber wenn ich mir in der Geschichte Berichte von Menschen anschaue, die Gott „mit aller Macht“ erlebt durften, sind es meist Menschen, die auch das Leben „mit aller Macht“ erleiden mussten. Wenn ich mir das bewusst mache, merke ich, wie sehr ich plötzlich die leise Stimme Gottes genieße, mit der er im Alltäglichen zu mir spricht. Und ich beginne mich zu freuen an den „banalen Wundern“ einer guten Nacht, meiner Gesundheit, meiner Familie und meiner Freunde, einem Land in dem ich mich nicht verstecken muss und dem beträchtlichen Wohlstand durch den ich genügend zu essen und zu trinken bekomme und den tausend Wundern der Schöpfung die ich jeden Tage sehe, rieche, fühle uns schmecke.

Ich glaube wir können jeden Tag tausende Wunder Gottes erleben, ohne stürmische Zeiten befürchten zu müssen. Wir müssen nur Achtsamer werden für die „kleinen“ Wunder unseres Gottes.

Bild & Text

Wer an Wunder denkt, denkt an Freude.
Aber nicht an den Sturm, der ihnen vorausging.
Überlege Dir gut, ob Du wirklich Wunder erleben willst.

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Bildnummer: Lyrimage_180818_Urlaub_2018_00051
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2024 024 Küste mit Brandung

Die Geschichte zum Bild

Die Costa Paradiso an der Nord-Westküste Sardiniens wird ihrem Namen gerecht. Ich habe selten eine so beeindruckende Küste erlebt wie dort. Man kann stundenlang auf den Felsen herumklettern immer der Wasserlinie entlang. Mit oder ohne Wege. Wirklich ein beinahe paradiesischer Abschnitt soweit man das als Mensch beurteilen kann.

Das Bild zu dem Text mag künstlich wirken. Aber genau das ist das verrückte an dieser Küste. Es sah wirklich so aus. Die Farben, das Licht die Felsen… alles ein Wirklichkeit gewordenes Gemälde.

Und der Text? Wenn man eine Weile auf den Klippen sitzt und der Wucht des Wassers zuschaut, wenn man die Küstenlinie beobachtet und deren Schroffheit bewundert, wenn man über den Zeitraum nachdenkt über den diese Küste geformt wurde, liegt die Frage nahe, was einen selbst geformt hat und noch formen wird. Und was all die Ereignisse, die auf uns wirken am Ende aus uns machen werden.

Für mich ist es tröstlich zu glauben, dass all die Ereignisse die auf uns einwirken nicht dem Zufall entspringen, sondern einem Schöpfer, der heute schon ein Bild vor Augen hat, was aus uns werden soll. Und ich bin davon überzeugt, dass es weitaus paradiesischer sein wird als diese Küste mit ihrem sehr passenden Namen.

Bild & Text

Meine Zeit steht in Deinen Händen. In Dir ist keine Eile.
Wie oft hätte ich mir gewünscht, es wäre schneller gegangen.
Meine Ungeduld forderte Dich heraus, klagte Dich an.
Doch Du ließt Dich nicht drängen. Jahr um Jahr formtest Du mich.
Einmal behutsam und geduldig. Einmal wuchtig und unausweichlich.
Ich sehe auf das Meer meiner Welt und weiß nicht, wo ich sein werde,
wenn Du zum Ende mit mir kommst. Aber ich spüre die Veränderung.
Ich ersehne sie. Ich hoffe, Du lässt niemals nach,
mich in meiner Widerspenstigkeit zu zähmen. Mich zu verändern.
Dass ich eines Tages der sein werde, den Du aus mir machen willst.
Dann werde ich meinen Platz finden.
Dann wird Frieden sein.

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Bildnummer: Lyrimage_130531_Sardinien_00161-Verbessert-RR
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2024 023 Villa am Meer

Die Geschichte zum Bild

Als wir dieses Haus auf Sardinien gebucht haben, kannten wir dessen Geschichte nicht. Wir wussten nicht, dass die Besitzer kurz zuvor verstorben waren, die Erbengemeinschaft sich nicht einig war, was mit dem Haus werden sollte und sich deshalb dazu entschlossen hatte es vorübergehend in ein Ferienhausportal zu stellen, um Mieteinnahmen zu generieren.

Entsprechend war der Zustand und die Einrichtung. Also ich den Wasserhahn aufdrehte kam zunächst nur braune brühe. Das Besteck haben wir erst mal gespült, die Polster im Wohnzimmer waren ein wenig durchgesessen, die Duschwanne hatte Rostflecken und es sah aus, als hätte jemand unmittelbar vor uns alles stehen und liegen gelassen und wäre einfach gegangen. In gewisser Weise war es ja auch so.

Aber gerade diese Atmosphäre entwickelte sich zu etwas ganz Besonderem für mich. Der trockene Garten, der direkt ans Meer führte. Der kleine, hauseigene Strand, an dem man abseits vom Trubel war… ich stellte mir vor was wohl wäre wenn ich eine Zeitmaschine hätte und mich 50 Jahre in die Vergangenheit katapultieren könnte. Als dieses Haus vielleicht gerade gebaut worden war und die Besitzer mit einem guten Glas Wein abends auf der Terrasse dieser Strand Villa das Meer genossen. Ob Sie sich in diesem Augenblick darüber Gedanken gemacht haben, dass 50 Jahre später ein deutscher Tourist in ihrem Haus wohnen würde? Mit Sicherheit nicht. In diesem Augenblick vor 50 Jahren konnte das Leben gefühlt nicht besser werden. Alles war perfekt. Vielleicht haben sie daran zurück gedacht, als das Leben Jahre später immer steiniger wurde. Man kann es ihnen nur wünschen.

Auch wenn ich hier über die Vergangenheit schreibe, liebe ich die Beschäftigung mit der Zukunft sehr. In der IT-Branche, in der ich arbeite, spielt sie die Hauptrolle. Der Großteil dessen was ich in meinem Beruf tue, beschäftigt sich mit der Frage, wie wir die Zukunft gestalten.

In solch einer Zukunftsfokussierten Welt, die heute ja nicht mehr auf bestimmte Branchen beschränkt ist, sondern alle Bereiche unseres Lebens umfasst, dürfen wir, glaube ich, die Gegenwart und die Vergangenheit nicht vergessen. Die achtsame Wahrnehmung und Bewertung dessen, was gerade ist, entscheidet über die Gestaltung unserer zukünftigen Welt. Aber eben auch über die Frage, mit welchen Gefühlen wir eines Tages auf all das zurückschauen werden. Ob wir uns eine Vergangenheit aufbauen, die uns Kraft schöpfen lässt in der Gegenwart.

Es ist wie Schätze sammeln. Wenn wir all die wundervollen Momenten bewusst erleben, ist es, als würden sie ein Bild in unserer Seele malen, vor dem wir immer wieder staunend zur Ruhe finden können, um Dankbarkeit und Zuversicht zu gewinnen. Auf sie sollten wir besonderen Wert legen. Eben wie auf einen Schatz. Wenn wir hingegen unseren negativen Erfahrungen gestatten Bilder in uns zu zeichnen, entstehen keine Schatzkammern sondern Schrottplätze.

Ich erinnere mich gern an diese alte „Bruchbude“ am Meer, die sich auf den zweiten Blick als wirkliche Villa entpuppt hat.

Was ist in Deiner Schatzkammer der Vergangenheit?

Bild & Text

Diese alte Villa mit diesem alten Garten direkt am Strand.
Das Wasser aus den Leitungen war rostig,
der Putz brüchig und die Möbel durchgesessen.
Ich habe noch nie einen Ort erlebt,
an dem Geschichte so geatmet hat wie hier.
Und obwohl ich nichts von den Menschen wusste,
die hier gelebt hatten und kurz zuvor gestorben waren,
war alles an diesem Ort eine einzige schöne
und gleichzeitig schwermütige Aufforderung, das Leben zu schätzen.
Trotz oder gerade wegen all seiner Vergänglichkeit.

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Bildnummer: Lyrimage_150531_unbenannt_00082
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2024 019 Alte Schienen im Hafen

Die Geschichte zum Bild

Es war ein kleiner Hafen in Schweden, in dem diese rostigen Schienen abgeladen worden waren. Die Kombination aus dem Hafen, einem Sinnbild des Aufbruchs auf ein endlos erscheinendes Meer, und diesem Haufen Schrott, der einmal dazu diente alles in seinen Bahnen zu halten, eignete sich hervorragend als Inspiration, um darüber nachzudenken, nach was ich mich in meinem Leben mehr sehne. Die Sicherheit oder das Abenteuer.

Wie vermutlich viele, träume auch ich immer mal wieder davon die Welt auf eine ganz neue Art zu entdecken, während ich nahezu jeden Tag im gleichen Trott verbringe. Nicht, dass das eine schlechter wäre als das andere. Sicherheit hat ja auch Vorteile, denn ein Abenteuer birgt immer ein höheres Risiko zu scheitern. Aber ich glaube, selbst im Scheitern würden wir etwas gewinnen: Das Gefühl der Freiheit eine Chance gegeben zu haben. Das mag uns davor bewahren am Ende des Lebens zurück zu blicken mit dem fahlen Gefühl es nie versucht zu haben.

Und so hoffe ich, dass ich eines Tages doch noch mein ganz persönliches Abenteuer finden und es wagen werde. Est steht zumindest – wie sagt man heute so schön auf Neudeutsch – auf meiner Bucket List.

Bild & Text

Brich sie auf, die eingefahrenen Gleise.
Lass die Gewissheit des Lebens hinter Dir.
Gänzlich Neues lässt sich nicht auf Schienen entdecken.
Du brauchst den Mut, zu Fuß zu gehen.
Dorthin, wo Du noch nie warst.

Was Du finden wirst, wird Dich retten.
Und sei es nur vor dem Gedanken, nie frei gewesen zu sein.

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Bildnummer: Lyrimage_130815_Deutschland_00250
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2024 015 Muschel am Strand

Geschichte zum Bild

Der Strand auf Borkum. Die Herzmuschel auf dem Bild hat es leider nicht geschafft. Sie stand wohl auf dem Speiseplan einer ihrer vielen Fressfeinde wie z.B. Garnelen oder Vögeln, für die sie einen Leckerbissen darstellt. Grundsätzlich sind Herzmuscheln aber sehr resistente Tiere, die sich gut an wechselnde Umweltbedingungen anpassen können. Sie sind sogar in der Lage, mehrere Tage in einer gänzlich sauerstofffreien Umwelt zu überleben.

Etwas alle sechst Stunden verändert sich die Welt der Herzmuschel radikal. Das Meer zieht sich zurück und lässt die Muschel im wahrsten Sinne des Wortes auf dem trocken sitzen. Auch wenn die Muschel auf dem Bild es nicht geschafft hat zu überleben, gibt es doch etliche, die in bis zu 10 cm tiefe darauf warten, dass das Wasser, und damit auch Nahrung, zu ihnen zurück kehrt.

Trockenzeiten bleiben auch uns leider nicht erspart. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Verfallen wir in Panik? Fokussieren wir uns auf das was nicht ist, in dem wir uns in jeder Sekunde unseres Lebens darüber vergewissern, dass unser Mangel noch existiert? Oder haben wir die Kraft unseren Blick auf die Hoffnung zu richten, dass sich dieser Mangel in der einen oder anderen Art auflösen wird? Oder gehen wir noch einen Schritt weiter und Fokussieren uns, anstatt auf das was nicht ist, auf das weshalb wir hier sind. Von Friedrich Nietzsche stammt das Zitat: „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie“. Vielleicht täten wir gut daran, uns über unser Warum klar zu werden, um unseren Blick von dem was ist hinzuwenden zu dem was werden kann.

Bild & Text

Hoffnung bedeutet, Mangel zu erleben,
aber nicht mehr an ihn zu glauben.

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Bildnummer: Lyrimage_210714_Borkum_00108
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2024 012 Leuchtturm bei Dämmerung

Geschichte zum Bild

Blovbjer Fyr in Dänemark. Dieser Leuchtturm steht an einer wundervollen Steilküste. Vierzig Meter hoch ragt hier die Wand aus Sand vom Meer in den Himmel und bietet diesem Leuchtturm eine atemberaubende Bühne.

Nachdem ich einmal frühmorgens dort zum Fotografieren war, wollte ich meiner Familie diesen Platz nicht vorenthalten. Also sind wir einen Tag später noch einmal dort hin. Dieses Mal zum Sonnenuntergang. Es ist immer lohnend den gleichen Platz zu zwei unterschiedlichen Tageszeiten zu erleben. Nicht unbedingt zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Aber morgens und Abends taucht das untergehende Gestirn die Landschaft in bezauberndes goldenes Leuchten – wenn das Wetter stimmt. Und das tat es beide Male. Nachdem die Sonne untergegangen war, blieben wir noch eine Weile und begrüßten die blaue Stunde, zu der im Osten der Mond aufging. Der Parkplatz vor dem Leuchtturm leerte sich und die Szene strahlte eine wunderschöne Stille aus. Unterbrochen nur von den Wellen des Meeres und dem Wind. Da bekommt man schnell Sehnsucht danach aufzubrechen, Neues zu entdecken und die Welt zu verändern.

Was wohl so ein Leuchtturm darüber denkt, wenn er jeden Morgen und Abend auf das Meer hinausschaut und wie angenagelt dort stehen bleiben muss, wo er schon immer stand. Vielleicht hadert er mit seinem Schicksaal, weil er selbst so gern aufgebrochen wäre, neue Welten entdeckt und den Fortschritt befeuert hätte. Aber ihm selbst war es nicht vergönnt. War sein Dasein deshalb weniger sinnvoll? Unzähligen Schiffen wies der den Weg. Einige davon bewahrte er davor Schiffbruch zu erleiden. Er hat mehr dazu beigetragen neues zu Entdecken und Fortschritt zu gestalten, als er jemals erfahren wird. Einfach indem er genau da blieb, wo er war und andere unterstütze.

Manche von uns wünschen sich „mehr“ beigetragen zu haben. Träumen davon in die Welt zu ziehen, Veränderung zu bewirken und sind frustriert über ihren vermeintlich bescheidenen Beitrag. Doch ich glaube die meisten von uns sind „kleine Veränderer“, die sich aber keines Falls hinter den großen und berühmten verstecken müssen. Denn in ihrem begrenzten Umfeld verändern sie die Welt alleine durch ihre Anwesenheit. Durch ein gutes Wort, ein offenes Ohr, einen kleinen Tipp, eine helfende Hand. Und was sie da im kleinen bewirken zieht kreise. Vermag am Ende Massen in Bewegung zu setzen. Wie die Wellen des Meeres. Es sind die vielen kleinen Veränderer, die mehr zu bewegen vermögen, als sie vielleicht jemals erfahren werden.

Mach weiter! Dein Dasein verändert die Welt!

Bild & Text

Sinnlos!?
Lichtgeber, Richtungsweiser, Ruhefinder, Freudenspender.
Hast Du je davon geträumt in die Weite zu ziehen, um Großes zu tun und es nie getan?
Aber Du hast so Vielen dabei geholfen! Einfach, in dem Du da warst.
Glaube nicht an Deine Bedeutungslosigkeit.
Dein Dasein verändert die Welt.

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Bildnummer: Lyrimage_210821_blovbjerg-fyr_00132-Verbessert-RR
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2024 010 See mit Spiegelung

Die Geschichte zum Bild

Wer beim richtigen Wetter morgens am Ufer eines Fjords steht, kann ins Staunen geraten über die Klarheit der Bilder, die sich auf der unbewegten Fläche des Meeres spiegeln. Wenn man lange genug darauf schaut, fängt man vielleicht sogar an darüber zu grübeln, was Original und was „Kopie“ in dieser Szenerie ist.

Ein solches Bild kann man auf den Kopf stellen, ohne dass es auf Anhieb ersichtlich ist. Man muss es nicht einmal speziell bearbeiten. Die Natur schafft das ganz ohne Bildbearbeitungssoftware.

In diesem Fall habe ich aber bewusst ein Bild gewählt, das nur auf den ersten Blick ein perfekter Spiegel ist. Ich wollte einen „Fehler“ einbeziehen, an dem deutlich wird, was Realität und was Spiegel ist, um den Betrachter etwas länger im Bild zu halten.

Solche Illusionen bereichern die Welt unter „Vorspiegelung“ falscher Tatsachen. Aber wir empfinden es nicht als „Betrug“, sondern als Gewinn.

Was wäre, wenn Gott eine Illusion wäre? Wenn es Gott gar nicht gäbe? Wenn wir „umsonst“ geglaubt hätten und sich am Ende der Tage herausstellen würde, dass alles nur Einbildung war? Wenn wir sterben würden und dann nichts mehr käme. Wären wir enttäuscht? Um es kurz zu machen: Nein. Logischerweise bliebe uns dieses Leid erspart, denn dann wären wir ja „einfach“ tot.

Aber was bedeutet diese Frage für unser Leben? Hätte unser Glaube uns zu Lebzeiten dann um wertvolle Erfahrungen „betrogen?“ Uns Chancen und Möglichkeiten verwehrt, weil man als Christ „so was“ ja nicht macht oder „das“ unbedingt tun muss? Jeder Glaube hat seinen Kodex, der seine Anhänger mit „tu‘ dies“ und „lass‘ das“ konfrontiert. Was wäre uns entgangen? Wäre es den „Preis“ wert gewesen?

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es bis heute jede Sekunde wert war. Wenn ich mir anschaue, was ich in den vergangenen Jahren an Freude, Frieden, Halt, Perspektive, Zuversicht, Gelassenheit und Liebe empfinden durfte, hätte es sich schon alleine dafür gelohnt. Trotz und gerade auch wegen der Zeiten, in denen ich der Verzweiflung nahe war.

Aber da bleibt noch etwas anderes. Etwas, das sich nicht erklären und verstehen und erst recht nicht beweisen lässt. Es sind die vielen Erfahrungen, in denen ich das Handeln Gottes erkenne. Manche mögen von glücklichen Zufällen sprechen und ich kann sie nicht widerlegen. Könnte ich es, würde ich nicht mehr glauben, sondern wissen. Aber all diese oft leisen und sanften Momente, in denen ich das Gefühl hatte, Gott würde mir seine heilende, schützende, stärkende Hand auf die Schulter legen, um mich zu bewahren oder zu beschenken, lassen mich festhalten an diesem Glauben, dass ich nicht einer Idee erlegen bin, sondern ein Wesen kennenlernen durfte, das so viel größer und liebevoller ist als alles, was ich mir jemals vorstellen konnte.

Ich wage die Frage anders zu formulieren: Was können wir verlieren, wenn wir glauben? Ganz am Ende können wir nicht einmal enttäuscht werden.“

Bild & Text

Selbst wenn mein Glaube eine Täuschung wäre, und Gott nur eine Illusion, wöllte ich nicht auf ihn verzichten, weil er mir eine unbeschreibliche Hoffnung, Zuversicht und Freiheit schenkt. Wie muss es erst sein, wenn ich eines Tages Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen werde!

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Bildnummer: Lyrimage_230819_Norwegen_2023_00021
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2024 009 Randfigurenquartett

Die Geschichte zu den Bildern

Den Impuls zu diesem „Randfigurenquartett“ erhielt ich durch das Bild vom Bodensee bei Bad Schachen. Die Menschen, die dort am Strand entlang spazierten, wirkten in ihrer silhouettenhaften Erscheinung zwischen den großen Bäumen vor dem Hintergrund des Sees und der Alpen wie Zwerge auf einer viel zu großen Bühne. Der Titel „Randfiguren“ drängte sich geradezu auf.

Beim Durchstöbern meiner Bilder nach weiteren „Randfiguren“ begegneten mir die drei anderen Motive.

Das Schiff, das vor der Küste Korsikas früh morgens – aus dieser Distanz lautlos – seines Weges zog und vor der Kulisse des morgendlichen, mit Wolken bedeckten, Meeres wie eine unbedeutende, bald der Vergangenheit angehörige Randnotiz in der endlos erscheinenden Weite der See wirkte.

Die Hütte in einem Hochtal bei Samnaun in der Schweiz, die gerade zu beiläufig am Wegrand stand und, wenn man nicht von oben auf sie herunterschaute, sondern dort entlang wanderte, keinerlei Aufmerksamkeit auf sich zog.

Und das Kreuz in der Kirche, das an dieser maroden Mauer hing, als wäre es dort vergessen worden und als wollte sich jemand mit der Rose darunter dafür entschuldigen.

Alles irgendwie „Randfiguren“. Auf dem Berg in Korsika spielte dieses Schiff für mich genauso wenig eine Rolle wie die Menschen, die im wahrsten Sinne des Wortes mir den Blick verstellten oder die Hütte, für die sich keiner, der dort vorbeiging, interessierte, und das Kreuz, das in der kühlen, feuchten Kirche sich selbst überlassen schien.

Wie hängen all diese Motive zusammen? In keinem der Bilder nehmen diese „Randfiguren“ eine zentrale Rolle ein. Es sind eben „Randfiguren“. Man mag sie missachten, übersehen, geringschätzen oder am liebsten aus dem Bild verbannen wollen. Und doch verändern sie die Szenerie. Setzen zum Teil unbemerkt Schwerpunkte und Akzente, ohne die „etwas“ fehlen würde. Sie verändern auch als Randfiguren ihre Welt.

Auch unser Glauben wird getragen von einer Randfigur. Von den „Wichtigen“ dieser Welt geringgeschätzt und abgeschafft, und doch, im wörtlichen Sinne, nicht tot zu kriegen. Weltverändernd. In all ihrer vermeintlichen Bedeutungslosigkeit hat diese „Randfigur“ sich dazu entschlossen, uns nicht zu verlassen, als sie von uns verlassen wurde. Ein Gott wie dieser hätte es nicht nötig, sich mit uns „Randfiguren“ zu beschäftigen. Er braucht uns wirklich nicht. Aber er will nicht ohne uns.

Möge diese „Randfigur“ uns ein Vorbild und eine Ermutigung sein, wenn wir uns einmal wieder selbst als „Randfigur“ fühlen. Wir sind wertgeschätzt. Und wir können mehr, als wir glauben wenn der mit uns ist, an den wir glauben.

Bilder und Text

Randfiguren – Verlassen die Weltgeschichte heimlich und leise. Niemand vermisst sie.

Randfiguren – Spielen keine große Rolle auf der Bühne des Lebens. Niemand braucht sie.

Randfiguren – Stehen abseits bedeutender Bewegungen. Niemand beachtet sie.

Randfiguren – Verlassen, bedeutungslos, missachtet. Sie vermögen alles zu verändern.

Daten zu den Bildern

Bildnummern: Lyrimage_170614_unbenannt_00091-Verbessert-RR; Lyrimage_20230101_Bodensee_00027-Bearbeitet; Lyrimage_200909_Samnaun_00022; _DSC0529

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