2024 033 Kletterer

Geschichte zum Bild

Klettern – eine meiner großen Leidenschaften, abgesehen von der Fotografie. „Oben“ unterwegs zu sein und der Schwerkraft „davon zu klettern“ ist ein herrliches Gefühl. Wenngleich ich gestehen muss, dass ich eher zu den Hallenkletterer gehöre, obwohl das Klettern am Fels ein weitaus schöneres Erlebnis bietet. Aber „man“ nimmt eben meistens das, was leichter zu erreichen ist.

Als einer meiner Kletterpartner oben an der Wand die Arme ausstreckte und sich zurücklehnte, sah es für mich aus, als ob er ein Kreuz symbolisieren wollte. Darauf vertrauend, dass, wenn er die Hände vom Fels nimmt, es einen anderen gibt, der ihn hält.

Beim Klettern macht man diese Erfahrung der Sicherheit nicht nur in solchen kontrollierten Situationen. Ein Fehlgriff, ein Fehltritt kommen schnell vor und man findet sich im Bruchteil einer Sekunde ein „Stückchen“ weiter unten wieder. Vertrauen auf seine Partner ist in dieser Sportart unerlässlich und gibt einem die im wahrsten sinne des Wortes notwendige Sicherheit und Gelassenheit.

Dort wo wir uns an Gott hängen, können wir die Dinge leichter loslassen. Im Vertrauen darauf, dass es uns nicht schaden wird, wenn wir manche Ziele auch einmal nicht erreichen.

Bild & Text

Wer an Gott hängt, kann die Welt loslassen,
weil der ihn hält, der größer ist als alles,
was uns jemals Sorge bereiten wird.

Daten zum Bild


Bildnummer: 120517_00052
Schlagwörter :

2024 010 See mit Spiegelung

Die Geschichte zum Bild

Wer beim richtigen Wetter morgens am Ufer eines Fjords steht, kann ins Staunen geraten über die Klarheit der Bilder, die sich auf der unbewegten Fläche des Meeres spiegeln. Wenn man lange genug darauf schaut, fängt man vielleicht sogar an darüber zu grübeln, was Original und was „Kopie“ in dieser Szenerie ist.

Ein solches Bild kann man auf den Kopf stellen, ohne dass es auf Anhieb ersichtlich ist. Man muss es nicht einmal speziell bearbeiten. Die Natur schafft das ganz ohne Bildbearbeitungssoftware.

In diesem Fall habe ich aber bewusst ein Bild gewählt, das nur auf den ersten Blick ein perfekter Spiegel ist. Ich wollte einen „Fehler“ einbeziehen, an dem deutlich wird, was Realität und was Spiegel ist, um den Betrachter etwas länger im Bild zu halten.

Solche Illusionen bereichern die Welt unter „Vorspiegelung“ falscher Tatsachen. Aber wir empfinden es nicht als „Betrug“, sondern als Gewinn.

Was wäre, wenn Gott eine Illusion wäre? Wenn es Gott gar nicht gäbe? Wenn wir „umsonst“ geglaubt hätten und sich am Ende der Tage herausstellen würde, dass alles nur Einbildung war? Wenn wir sterben würden und dann nichts mehr käme. Wären wir enttäuscht? Um es kurz zu machen: Nein. Logischerweise bliebe uns dieses Leid erspart, denn dann wären wir ja „einfach“ tot.

Aber was bedeutet diese Frage für unser Leben? Hätte unser Glaube uns zu Lebzeiten dann um wertvolle Erfahrungen „betrogen?“ Uns Chancen und Möglichkeiten verwehrt, weil man als Christ „so was“ ja nicht macht oder „das“ unbedingt tun muss? Jeder Glaube hat seinen Kodex, der seine Anhänger mit „tu‘ dies“ und „lass‘ das“ konfrontiert. Was wäre uns entgangen? Wäre es den „Preis“ wert gewesen?

Ich bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass es bis heute jede Sekunde wert war. Wenn ich mir anschaue, was ich in den vergangenen Jahren an Freude, Frieden, Halt, Perspektive, Zuversicht, Gelassenheit und Liebe empfinden durfte, hätte es sich schon alleine dafür gelohnt. Trotz und gerade auch wegen der Zeiten, in denen ich der Verzweiflung nahe war.

Aber da bleibt noch etwas anderes. Etwas, das sich nicht erklären und verstehen und erst recht nicht beweisen lässt. Es sind die vielen Erfahrungen, in denen ich das Handeln Gottes erkenne. Manche mögen von glücklichen Zufällen sprechen und ich kann sie nicht widerlegen. Könnte ich es, würde ich nicht mehr glauben, sondern wissen. Aber all diese oft leisen und sanften Momente, in denen ich das Gefühl hatte, Gott würde mir seine heilende, schützende, stärkende Hand auf die Schulter legen, um mich zu bewahren oder zu beschenken, lassen mich festhalten an diesem Glauben, dass ich nicht einer Idee erlegen bin, sondern ein Wesen kennenlernen durfte, das so viel größer und liebevoller ist als alles, was ich mir jemals vorstellen konnte.

Ich wage die Frage anders zu formulieren: Was können wir verlieren, wenn wir glauben? Ganz am Ende können wir nicht einmal enttäuscht werden.“

Bild & Text

Selbst wenn mein Glaube eine Täuschung wäre, und Gott nur eine Illusion, wöllte ich nicht auf ihn verzichten, weil er mir eine unbeschreibliche Hoffnung, Zuversicht und Freiheit schenkt. Wie muss es erst sein, wenn ich eines Tages Gott von Angesicht zu Angesicht begegnen werde!

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_230819_Norwegen_2023_00021
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