2024 032 Verschlossene Tür

Geschichte zum Bild

Das Kloster Heiligkreuztal in Altheim-Heiligkreuztal. Einige Fotokurse durfte ich hier halten. Ein toller Ort. Die Tür ist in einem Teil des Klosters, der zumindest 2019 noch nicht renoviert war und deshalb vielleicht einen falschen Eindruck vermittelt. Die Klosteranlage ist wurde größtenteils renoviert und ist einen Besuch wert.

Der Text zum Bild ist eigentlich schon „uralt“ er entstand 2007 in einer Zeit, in der es beruflich so gut lief, dass ich mir dabei die Gesundheit und fast auch die Familie ruiniert hätte. Was „Erfolg“ alles so mit einem macht…. Ich versuchte ungefähr zwei Jahre eine Veränderung in meinem beruflichen Umfeld zu erzielen, um wieder eine gesunde Balance zu finden und war irgendwann „am Ende mit meinem Latein“. Ich hatte mich diverse Male beworben, weil klar war, dass es in meinem damals aktuellen Umfeld zwar viel zu verdienen aber keine Chancen auf ein „gesundes“ Arbeitsverhältnis gab. Also bewarb ich mich extern. Unter anderem innerhalb von zwei Jahren auch zwei mal bei meinem heutigen Arbeitgeber mit jeweils einer Absage. Als ich knapp davor war gesundheitlich auszufallen, schaute ich während eines langen Arbeitstages abends wieder einmal nach stellen und mir begegnete zum dritten mal die gleiche Ausschreibung bei der ich schon zwei Absagen kassiert hatte – wer kommt auf die bescheuerte Idee ausgerechnet hier einen dritten Versuch zu starten? Ich schrieb die Personalreferentin an, mit der ich in der Vergangenheit schon Kontakt hatte und die ich sehr sympathisch fand. Mit einem einzigen Satz: „Hallo Frau…., es gäbe mich immer noch“.
Ungefähr vier Wochen später war ich der verantwortliche für das Thema Organisations- und Prozessentwicklung bei meinem heutigen Arbeitgeber. Zu einem späteren Zeitpunkt auch mit den zwei Mitarbeitern in meinem Team, auf deren Stellen ich mich zuvor beworben hatte. Heute bin ich seit fast 13 Jahren in diesem Unternehmen, bei dem es zwei gescheiterte Anläufe und einen eigentlich aussichtslosen dritten Versuch gebraucht hat.

Bild & Text

Klopft an, so wird euch aufgetan.
Doch der Himmel scheint verschlossen.
Die Türen zu. Der Hausherr weg.
Klopft an, so wird euch aufgetan.
Ich könnte schreien, anstatt zu klopfen.
Ich könnte treten, anstatt zu pochen.
Doch der Himmel scheint verschlossen. Die Türen zu.
Der Hausherr scheint aus in dieser Nacht.
Klopft an, so wird euch aufgetan.
Ich klopfe, schreie, hämmere, doch du bleibst stumm.
Dann gebe ich auf. Mit dem Rücken an die Tür gelehnt sinke ich zu Boden,
starre sinnentleert in die Ferne und sehe – eine Tür. Deine Tür.
Und mir wird bewusst: Ich habe an meine Tür geklopft.
An meine Möglichkeiten geglaubt. Auf meine Kraft vertraut.
Und während ich vor meiner verschlossenen Tür resignierte,
war deine Tür schon lange weit geöffnet. 

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_190921_Heilig_Kreuztal_00020
Schlagwörter :

2024 024 Küste mit Brandung

Die Geschichte zum Bild

Die Costa Paradiso an der Nord-Westküste Sardiniens wird ihrem Namen gerecht. Ich habe selten eine so beeindruckende Küste erlebt wie dort. Man kann stundenlang auf den Felsen herumklettern immer der Wasserlinie entlang. Mit oder ohne Wege. Wirklich ein beinahe paradiesischer Abschnitt soweit man das als Mensch beurteilen kann.

Das Bild zu dem Text mag künstlich wirken. Aber genau das ist das verrückte an dieser Küste. Es sah wirklich so aus. Die Farben, das Licht die Felsen… alles ein Wirklichkeit gewordenes Gemälde.

Und der Text? Wenn man eine Weile auf den Klippen sitzt und der Wucht des Wassers zuschaut, wenn man die Küstenlinie beobachtet und deren Schroffheit bewundert, wenn man über den Zeitraum nachdenkt über den diese Küste geformt wurde, liegt die Frage nahe, was einen selbst geformt hat und noch formen wird. Und was all die Ereignisse, die auf uns wirken am Ende aus uns machen werden.

Für mich ist es tröstlich zu glauben, dass all die Ereignisse die auf uns einwirken nicht dem Zufall entspringen, sondern einem Schöpfer, der heute schon ein Bild vor Augen hat, was aus uns werden soll. Und ich bin davon überzeugt, dass es weitaus paradiesischer sein wird als diese Küste mit ihrem sehr passenden Namen.

Bild & Text

Meine Zeit steht in Deinen Händen. In Dir ist keine Eile.
Wie oft hätte ich mir gewünscht, es wäre schneller gegangen.
Meine Ungeduld forderte Dich heraus, klagte Dich an.
Doch Du ließt Dich nicht drängen. Jahr um Jahr formtest Du mich.
Einmal behutsam und geduldig. Einmal wuchtig und unausweichlich.
Ich sehe auf das Meer meiner Welt und weiß nicht, wo ich sein werde,
wenn Du zum Ende mit mir kommst. Aber ich spüre die Veränderung.
Ich ersehne sie. Ich hoffe, Du lässt niemals nach,
mich in meiner Widerspenstigkeit zu zähmen. Mich zu verändern.
Dass ich eines Tages der sein werde, den Du aus mir machen willst.
Dann werde ich meinen Platz finden.
Dann wird Frieden sein.

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_130531_Sardinien_00161-Verbessert-RR
Schlagwörter :

2024 020 Wasserfall in Norwegen

Die Geschichte zum Bild

Der Langfoss in Norwegen mit seinen 612 Metern Fallhöhe nicht nur auf Platz 21 der höchsten Wasserfälle der Erde, sondern von CNN auch zu einem der schönsten gekürt worden. Eine Felswand aus Wasser geformt über tausende von Jahren durch ein Element das einem durch die Finger rinnt wenn man versucht es fest zu halten. Und doch kann es so gewaltig vollbringen, wenn es sich zusammenschließt.

Ein schönes Bilde für die Möglichkeiten die auch uns in die Hände gegeben sind, wenn wir es nur schaffen nicht gegeneinander in verschiedene Richtungen sondern gemeinsam für die gleichen Ziele zu streiten. Als wollte die Natur uns daran erinnern, dass auch wir nicht zum Selbstzweck auf dieser Erde sind, sondern letztlich einen Sinn haben – die Schöpfung nicht nur zu bebauen, sondern eben auch zu bewahren.

Bild & Text

Sanftheit die Berge formt, wenn jeder sich beteiligt.
Die Schönheit schafft und Staunen lehrt,
die Leben weckt und Ehrfurcht mehrt.
Sie kann die Welt verändern.
Nur eines hat sie nie gelernt: Sie hat es niemals eilig.

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_190824_Norwegen_2019_00072
Schlagwörter :

2024 018 Wurzel am See

Die Geschichte zum Bild

Dieses Bild wurde im Jahr 2007 in Kanada aufgenommen. Morgens an einem See irgendwo in der Nähe des Banff National Parks. Der Wald, den man im Hintergrund sieht, stand im Wasser und zwischen seinen Bäumen zog ein Ruderer seine Bahn. Am am Ufer lag diese riesige Wurzel.

Ich kam gerade rechtzeitig als ein Vogel oben auf diesem großen Stück Holz platz nahm und so kam diese Aufnahme zustande.

Vermutlich hätte es sich der Baum, zu dem diese Wurzel gehört hatte, nie träumen lassen, dass ausgerechnet in der Teil von ihm, der ganz unten in der Erde vergraben war, einmal einem Vogel als Ruheplatz dienen würde. Die Geschichte hat das Leben dieses Baums mehr oder weniger im wörtlichen Sinne auf den Kopf gestellt und ihm, auf diese Weise, seinen Sinn bewahrt.

Was könnten wir mit unserem Leben noch alles anfangen, wenn wir es einmal ganz neu denken würden? Nicht, dass das Bisherige schlecht gewesen wäre. Im Gegenteil! Aber Leben bedeutet Veränderung und irgendwann, wenn wieder einmal alles Kopf zu stehen scheint, mag die Zeit reif sein, um sich zu überlegen, welche Chancen sich daraus ergeben könnten.

Bild & Text

Das Leben hat tausend Idee, Altem neuen Sinn zu geben.
Die Kunst ist, es geschehen zu lassen.

Daten zum Bild


Bildnummer: 01.200700020_50x70_01
Schlagwörter :

2024 015 Muschel am Strand

Geschichte zum Bild

Der Strand auf Borkum. Die Herzmuschel auf dem Bild hat es leider nicht geschafft. Sie stand wohl auf dem Speiseplan einer ihrer vielen Fressfeinde wie z.B. Garnelen oder Vögeln, für die sie einen Leckerbissen darstellt. Grundsätzlich sind Herzmuscheln aber sehr resistente Tiere, die sich gut an wechselnde Umweltbedingungen anpassen können. Sie sind sogar in der Lage, mehrere Tage in einer gänzlich sauerstofffreien Umwelt zu überleben.

Etwas alle sechst Stunden verändert sich die Welt der Herzmuschel radikal. Das Meer zieht sich zurück und lässt die Muschel im wahrsten Sinne des Wortes auf dem trocken sitzen. Auch wenn die Muschel auf dem Bild es nicht geschafft hat zu überleben, gibt es doch etliche, die in bis zu 10 cm tiefe darauf warten, dass das Wasser, und damit auch Nahrung, zu ihnen zurück kehrt.

Trockenzeiten bleiben auch uns leider nicht erspart. Die Frage ist, wie wir damit umgehen. Verfallen wir in Panik? Fokussieren wir uns auf das was nicht ist, in dem wir uns in jeder Sekunde unseres Lebens darüber vergewissern, dass unser Mangel noch existiert? Oder haben wir die Kraft unseren Blick auf die Hoffnung zu richten, dass sich dieser Mangel in der einen oder anderen Art auflösen wird? Oder gehen wir noch einen Schritt weiter und Fokussieren uns, anstatt auf das was nicht ist, auf das weshalb wir hier sind. Von Friedrich Nietzsche stammt das Zitat: „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie“. Vielleicht täten wir gut daran, uns über unser Warum klar zu werden, um unseren Blick von dem was ist hinzuwenden zu dem was werden kann.

Bild & Text

Hoffnung bedeutet, Mangel zu erleben,
aber nicht mehr an ihn zu glauben.

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_210714_Borkum_00108
Schlagwörter :

2024 012 Leuchtturm bei Dämmerung

Geschichte zum Bild

Blovbjer Fyr in Dänemark. Dieser Leuchtturm steht an einer wundervollen Steilküste. Vierzig Meter hoch ragt hier die Wand aus Sand vom Meer in den Himmel und bietet diesem Leuchtturm eine atemberaubende Bühne.

Nachdem ich einmal frühmorgens dort zum Fotografieren war, wollte ich meiner Familie diesen Platz nicht vorenthalten. Also sind wir einen Tag später noch einmal dort hin. Dieses Mal zum Sonnenuntergang. Es ist immer lohnend den gleichen Platz zu zwei unterschiedlichen Tageszeiten zu erleben. Nicht unbedingt zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Aber morgens und Abends taucht das untergehende Gestirn die Landschaft in bezauberndes goldenes Leuchten – wenn das Wetter stimmt. Und das tat es beide Male. Nachdem die Sonne untergegangen war, blieben wir noch eine Weile und begrüßten die blaue Stunde, zu der im Osten der Mond aufging. Der Parkplatz vor dem Leuchtturm leerte sich und die Szene strahlte eine wunderschöne Stille aus. Unterbrochen nur von den Wellen des Meeres und dem Wind. Da bekommt man schnell Sehnsucht danach aufzubrechen, Neues zu entdecken und die Welt zu verändern.

Was wohl so ein Leuchtturm darüber denkt, wenn er jeden Morgen und Abend auf das Meer hinausschaut und wie angenagelt dort stehen bleiben muss, wo er schon immer stand. Vielleicht hadert er mit seinem Schicksaal, weil er selbst so gern aufgebrochen wäre, neue Welten entdeckt und den Fortschritt befeuert hätte. Aber ihm selbst war es nicht vergönnt. War sein Dasein deshalb weniger sinnvoll? Unzähligen Schiffen wies der den Weg. Einige davon bewahrte er davor Schiffbruch zu erleiden. Er hat mehr dazu beigetragen neues zu Entdecken und Fortschritt zu gestalten, als er jemals erfahren wird. Einfach indem er genau da blieb, wo er war und andere unterstütze.

Manche von uns wünschen sich „mehr“ beigetragen zu haben. Träumen davon in die Welt zu ziehen, Veränderung zu bewirken und sind frustriert über ihren vermeintlich bescheidenen Beitrag. Doch ich glaube die meisten von uns sind „kleine Veränderer“, die sich aber keines Falls hinter den großen und berühmten verstecken müssen. Denn in ihrem begrenzten Umfeld verändern sie die Welt alleine durch ihre Anwesenheit. Durch ein gutes Wort, ein offenes Ohr, einen kleinen Tipp, eine helfende Hand. Und was sie da im kleinen bewirken zieht kreise. Vermag am Ende Massen in Bewegung zu setzen. Wie die Wellen des Meeres. Es sind die vielen kleinen Veränderer, die mehr zu bewegen vermögen, als sie vielleicht jemals erfahren werden.

Mach weiter! Dein Dasein verändert die Welt!

Bild & Text

Sinnlos!?
Lichtgeber, Richtungsweiser, Ruhefinder, Freudenspender.
Hast Du je davon geträumt in die Weite zu ziehen, um Großes zu tun und es nie getan?
Aber Du hast so Vielen dabei geholfen! Einfach, in dem Du da warst.
Glaube nicht an Deine Bedeutungslosigkeit.
Dein Dasein verändert die Welt.

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_210821_blovbjerg-fyr_00132-Verbessert-RR
Schlagwörter :

2024 011 Menschen vor Wolkenwand

Die Geschichte zum Bild

Viderjoch auf der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. Wir sind ganz einfach mit Seil- und Sesselbahn hochgefahren. Wer lange Sessellifte liebt, dem sei die Flimsattelbahn empfohlen. Eine lange hohe über viele beeindruckende Felsbrocken führende Trasse. Schön für Familien mit Kids.

Für uns war es entspannt da oben zu stehen und auf Samnaun herunterzublicken. Das aufziehende Wetter musste uns, dank Seilbahnkarte, nicht weiter beschäftigen. Wäre ich alleine wandernd unterwegs gewesen, hätte ich mich – denke ich – langsam, aber sicher auf den Weg ins Tal gemacht.

Die Sonne zauberte Silhouetten aus den Menschen, die sich mehr oder weniger unschlüssig die Frage zu stellen schienen, was sie ohne Seilbahnkarte jetzt tun sollten.

Für mich war die Szene eine Metapher für die sich immer schneller verändernde Großwetterlage in unserer Welt. Das wir uns nicht über Veränderung wundern brauchen, führen uns die Berge seit Jahrtausenden vor Augen. Aber angesichts der Schnelligkeit und Wucht mancher Veränderungen müssen wir uns heute darüber im Klaren sein, dass Fehlentscheidungen weitreichendere Folgen haben können, als sie das früher hatten. Wir befinden uns mit unserer Welt heute nicht mehr auf dem „Flachland“ vergangener Epochen. Die exponentiellen Entwicklungen unserer Tage lassen das Terrain steiler werden und die Grade schmaler innerhalb derer wir unseren Weg noch sicher gestalten können.

Was gibt uns in einem solchen Szenario Sicherheit? Ist es die Wissenschaft? Ist es die Technik? ist es unser Verstand und unser Glaube in unsere eigenen Fähigkeiten?

Der vorletzte Satz der Bildunterschrift ist kein Schreibfehler. Die „eigenen Fähigkeiten“ habe ich bewusst kleiner geschrieben, denn wenn ich mir unser Verhalten in dieser Welt anschaue, fürchte ich, dass wir uns überschätzen. Und das Satzzeichen am Ende fehlt nicht versehentlich. Ob da ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen stehen sollte… was meinst Du?

Eines ist sicher!

Bild & Text

Eines ist sicher: Hier verändert sich was.
In welche Richtung wissen wir noch nicht.
Aber wir spüren: Es wird Zeit, sich zu entscheiden.
Orientieren wir uns neu? Gehen wir die geplanten Wege weiter?
Wie lange gibt uns das Leben Zeit, um abzuwarten
und die sich anbahnende Veränderung zu beobachten?
Was gibt uns Sicherheit?
Nur der Glaube an unsere eigene Fähigkeit
Eines ist sicher!

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_200911_Samnaun_00204-Bearbeitet
Schlagwörter :

2024 006 Nuss mit offener Schale

Die Geschichte zum Bild

Langeweile ist furchtbar. Zumindest versuchen die meisten Menschen, vor ihr zu fliehen, und ich gehöre definitiv dazu. Langeweile ist aber nachgewiesenermaßen auch ein wichtiger Faktor für Kreativität. Und so saß ich an diesem Sonntag im März ziemlich gelangweilt am Esszimmertisch, ohne zu wissen, was ich mit mir anfangen sollte. Bis ich eine Walnuss zwischen die Finger bekam und anfing, dieses banale Objekt näher zu untersuchen. Was irgendwann im Knacken der Nuss endete, um den Inhalt zu verspeisen. Aber so ein Nusskern sieht eigentlich ganz spannend aus. Vor allem wenn man ein Makroobjektiv in Griffweite hat und mal „genauer“ hinschaut.

Man spricht gern von einer „harten Nuss“, wenn es darum geht, nicht ganz triviale Aufgaben zu lösen. In meiner hauptberuflichen Tätigkeit als Organisationsentwickler ist Veränderung ein Teil meiner täglichen Arbeit. Was ich dabei feststelle ist, dass Veränderungen zunehmend schneller vonstattengehen sollen und die Abhängigkeiten, die es zu berücksichtigen gilt, dabei immer vielfältiger werden. Wir sprechen von steigender Komplexität. Dieser Trend beschränkt sich nicht nur auf Unternehmen. Er zieht sich durch unsere gesamte Gesellschaft.

Menschen reagieren unterschiedlich auf komplexe Veränderungen. Während die Einen nicht genug davon bekommen können, möchten die anderen am liebsten in ihrem gewohnten Umfeld verharren. Sie sind froh, solange niemand die Schale ihrer heilen Welt knackt. Evolutionsbiologisch durchaus erklärbar. Unser Gehirn ist darauf getrimmt, möglichst wenig Energie beim Denken zu verbrauchen und möglichst keine Risiken einzugehen. Veränderung verlangt aber beides. Bekommt unsere „heile Welt“ Risse, wird uns unwohl, weil Anstrengung und damit ein höherer Energiebedarf drohen.

Allerdings nimmt die Welt darauf keine Rücksicht. Sie entwickelt sich weiter – mit oder ohne uns. Früher oder später wird die Sphäre unserer persönlichen kleinen Welt Risse bekommen und unter dem Veränderungsdruck brechen. Dann ist die Nuss geknackt und wir müssen uns fragen, was wir mit dem Kern anfangen, der da sichtbar wird.

Das Tolle ist: Dieser Kern ist ein Same – Veränderungspotenzial pur!

Unsere Aufgabe ist es, die Bedingungen zu schaffen, dass sich dieses Potential entfalten kann. Was sind das für Bedingungen?

  • Ein Bild von Zukunft, nachdem der Mensch bereit ist zu streben
  • Die Vermittlung der Fähigkeiten, die die neue Welt fordert
  • Lob und Bestätigung, die bestehende und neue Fähigkeiten weiterwachsen lassen
  • Und Beistand, wenn dann doch auch einmal etwas schiefgeht. Und das wird es.

Wenn Veränderung in einem solchen Rahmen geschieht, kann aus dem Zerbrechen der alten Welt die Befreiung zu einer neuen werden.

Bild & Text

Wenn das Alte nicht zerbricht, kann das Neue nicht wachsen
Zerbrochen und befreit.

Daten zum Bild


Bildnummer: Lyrimage_230305_Weissach_00001
Schlagwörter :